Altbürgermeister Fritz Steinmann wurde im Oktober 2022 zum Ehrenbürger der Marktgemeinde Sommerhausen ernannt
Altlandrat Eberhard Nuß hielt die Laudatio, Landrat Thomas Eberth gratulierte.
30 Jahre im Marktgemeinderat, davon 12 Jahre als Gemeinderat und 18 Jahre als ehrenamtlicher Bürgermeister, 12 Jahre Kommandant bei der Feuerwehr Sommerhausen. Die unzähligen Stunden ehrenamtlicher Tätigkeiten aufzuzählen würde den Rahmen sprengen.
Fritz, wir gratulieren dir!
Laudatio des Altlandrates Eberhard Nuß
Sehr geehrte Herr Pfarrer Jochen Meier!
Sehr geehrter Herr Landrat, lieber Thomas Eberth!
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Wilfried Saak!
Verehrte Damen und Herren des Marktgemeinderates!
Verehrte Repräsentanten der Sommerhäuser Vereine!
Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger aus Sommerhausen!
Und vor allem: lieber Fritz Steinmann!
Ein herzliches Grüß Gott auch meinerseits zu dieser herausragenden Veranstaltung
• aus einem ganz besonderen Anlass,
• hier in einem der schönsten Rathäuser im Landkreis Würzburg.
Ein herzliches Grüß Gott an einem für uns alle sehr bewegenden Tag.
Wir haben heute Abschied nehmen müssen von unserer früheren Landtagspräsidentin Barbara Stamm,
• eine der beliebtesten Politikerinnen Bayerns,
• die Mutter Courage Frankens.
Wir alle haben Barbara Stamm sehr geschätzt und wir werden sie nicht vergessen!
Meine sehr geehrten Damen und Herren, verehrte Gäste,
es ist für mich eine große Ehre und ich freue mich darüber,
dass ich die Laudatio anlässlich einer besonderen Auszeichnung
• für unseren Herrn Altbürgermeister,
• für unseren Freund Fritz Steinmann
übernehmen darf.
Meine Laudatio wird eine Rückschau sein auf die einmalige Lebensleistung eines beliebten Mitmenschen von uns.
Von Mai 1990 bis April 2002 war Fritz Steinmann Mitglied des Marktgemeinderates in Sommerhausen.
Von Mai 2002 bis April 2020 – also exakt 18 Jahre lang! – lagen die Geschicke der Heimatgemeinde voll in seiner Hand - als erster Bürgermeister der Marktgemeinde Sommerhausen.
In dieser Zeit hat sich Sommerhausen unter den 52 Gemeinden im Landkreis Würzburg
• in vielen Belangen äußerst positiv weiterentwickelt
• und ist heute vorbildlich aufgestellt.
Die Stärkung des ländlichen Raumes, meine Damen und Herren, ist die große Herausforderung der Politik
• im Bund,
• im Land
• und natürlich v.a. in unseren Kommunen.
Die Voraussetzungen sind nicht immer einfach.
Wir erleben zum Beispiel in den letzten Jahrzehnten auch im Landkreis Würzburg zwei nicht unproblematische Phänomene:
• den demographischen Wandel
• und eine Binnenwanderung.
Der demografische Wandel zeigt sich bei uns mit zwei Gesichtern:
• einem fröhlichen
• und einem traurigen Gesicht.
Das fröhliche: wir werden älter und bleiben länger gesund und aktiv.
Darüber freu´n wir uns!
Das traurige Gesicht: wir werden weniger, durch den Rückgang der Geburtenzahlen in den letzten Jahrzehnten.
Auch wenn sich die Zahlen langsam wieder erholen:
• Kinder, die in den zurückliegenden Jahren nicht geboren wurden,
• werden auch keine Kinder bekommen.
Wir spüren zudem eine Binnenwanderung.
Die Menschen zieht es zum Zentrum, in die Nähe der Stadt.
Der Landkreis Würzburg hat eine ziemlich stabile Einwohnerzahl von rund 160.000 Menschen.
Aber während Gemeinden draußen in der Fläche
• zunehmend mit Leerständen zu kämpfen haben
• und oft ihre Kindergärten und Schulen nicht mehr vollkriegen,
kommen die Gemeinden im stadtnahen Bereich mit dem Ausweisen von Bauplätzen kaum noch nach.
Die Preise sind entsprechend.
Da darf man nicht zuschauen, liebe Gäste.
• Wir müssen heute alles tun, um zunächst unsere eigenen jungen Familien im Dorf zu halten.
• Und wir sollten einiges unternehmen, um wieder neue Familien für ein Leben auf dem Land zu begeistern.
Der Erfolg hängt von Lebensqualitäten ab.
Junge Eltern fragen:
• Wie steht es um die Bildung meines Kindes?
• Gibt es einen guten Kindergarten mit entsprechender Kindertageseinrichtung?
• Gibt es eine gute wohnortnahe Schule?
Familien fragen:
• Gibt es Einkaufsmöglichkeiten?
• Gibt's einen guten ÖPNV, Bus oder Bahnverbindung?
• Wie steht's um die medizinische Versorgung?
Ältere und pflegebedürftige Mitmenschen fragen sich:
• Gibt es, wenn ich sie brauche, eine gute und ortsnahe Pflegeeinrichtung?
Auf alle diese Fragen gibt es hier in Sommerhausen - dank der Arbeit von Fritz Steinmann und seiner Vorgänger - positive Antworten.
Diese Standortfaktoren, meine Damen und Herren, können sich nur entwickeln,
• durch Menschen, die Verantwortung übernehmen,
• durch Menschen, die Flagge zeigen,
so wie unser fleißiger und fürsorgender Altbürgermeister.
Fritz Steinmann hat in seiner politischen Laufbahn alles getan, dass Sommerhausen in jeder Beziehung eine reizvolle und eine sympathische Gemeinde ist - und bleibt.
Wenn sich junge Familien, oder auch ältere und Senioren, für den Zuzug in eine bestimmte Gemeinde entscheiden,
• dann schauen sie natürlich nicht nur auf die harten,
• sie schauen auch auf die weichen Standortfaktoren.
Es muss schön sein im Dorf – keine Frage.
Man schaut sich das Vereinsleben an - und damit ist Sommerhausen geradezu gesegnet.
Ihr habt – und das sind nur die Vereine, die ich kenne
• eine ausgezeichnete Feuerwehr, deren 1. Kommandant übrigens Fritz Steinmann in den Jahren von 1988 bis 1994 gewesen ist,
• die großartige Musikgemeinschaft,
• den historischen Burschenverein,
• die Turn- und Sportgemeinschaft,
• den Obst- und Weinbauverein,
• der Bürgerverein,
• die Schützengesellschaft,
• und viele mehr.
Diese Vereine existieren nicht von selbst, meine Damen und Herren.
Sie leben
• vom großartigen Engagement Sommerhäuser Bürgerinnen und Bürger,
• von Frauen und Männern, die einen großen Teil ihrer persönlichen Freizeit und ihrer persönlichen Freiheit in den Dienst eines Vereins stellen.
Dieses freiwillige Engagement muss von der Gemeindespitze
• gewollt sein,
• es muss immer wieder öffentlich anerkannt und gefördert werden
und das ist dir, lieber Fritz, aufs Beste gelungen!
Mit deiner gewinnenden Art hast du die Gemeinschaft die Jahre über sehr, sehr gut zusammengehalten.
Im ehrenamtlichen Bereich bist du ja selbst ein großes Vorbild.
1969 bist du in die Freiwillige Feuerwehr eingetreten,
• hast die verschiedenen Leistungsprüfungen abgelegt
• und warst bei den Einsätzen aktiv mit dabei.
Von 1982 bis 1994 warst du
• 6 Jahre 2. Kommandant
• und anschließend 6 Jahre 1. Kommandant.
Die Kameradinnen und Kameraden wissen, dass die Zeiten damals nicht einfach waren. Es gab in Sommerhausen keine Funkmelder und kein wasserführendes Fahrzeug.
Für beides und für weitere wertvolle technische Ausrüstung hast du später als Bürgermeister gesorgt.
In Sommerhausen gibt es überregional bekannte Attraktionen wie
• den wunderschönen, stimmungsvollen Weihnachtsmarkt – bald ist es wieder soweit,
• die einmalige Kirchweih, die wir am 3. Oktober wieder gemeinsam erleben durften
• und gelegentlich eine literarische Weinprobe.
Diese Events und der damit verbundene Zusammenhalt innerhalb der Gemeinde lagen Fritz Steinmann sehr am Herzen.
Da kommt ein Stück weit auch der Papa durch.
Karl Steinmann war von 1972 bis 1990 auch Vater der Gemeinde und hatte das Herz am rechten Fleck.
Der Markt Sommerhausen ist
• durch die vielen Attraktionen,
• durch seine Geschichte,
• durch berühmte Persönlichkeiten,
◦ ich erinnere an Franz Daniel Pastorius, Veit Relin, Helmut-Maximilian Krieger oder Heinz Rühmann,
• und natürlich auch als wunderschöner und äußerst beliebter Weinort
weit über die Grenzen Unterfrankens hinaus bekannt.
Das zieht Gäste an.
Dafür, dass sich Touristen in Sommerhausen
• wohl fühlen,
• dass sie gute Eindrücke und tolle Erinnerungen sammeln,
• und – ja – dass sie auch ä paar Kistli guete Bocksböütel mit nachhause nehmen und gerne wiederkommen,
hatte Fritz Steinmann die Förderung des Tourismus mit allen Facetten fest im Auge.
Nichts und niemand kommt von selbst!
Die Voraussetzungen müssen ganz einfach stimmen.
Fritz Steinmann hat viel geleistet zur Pflege der Infrastruktur in seiner Heimatgemeinde,
• er hat mit großem Erfolg die sehr aufwändige Sanierung des historischen Rathauses vorangetrieben,
• in den Weinbergen steht ein weithin sichtbares Zeichen des Terroir F,
• Bauhof und Kindergarten wurden neu gebaut,
• Kindergrippe und Kinderbetreuung wurden unter seiner Federführung den Herausforderungen entsprechend eingerichtet.
• Ein großes Gewerbegebiet „Südliche Gartenstraße“ wurde ausgewiesen
• und für junge Familie an der Ochsenfurter Straße ein schönes Neubaugebiet.
Das sind nur einige Beispiele aus dem großen Katalog der Verdienste und des großartigen Einsatzes.
Wer so engagiert war, wie Fritz Steinmann, den erreichen Ehrungen und Auszeichnungen.
Sein Lebensbaum ist unter anderem geschmückt,
• mit der kommunalen Verdienstmedaille in Bronze,
• mit dem bayerischen Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber,
• und mit dem Titel „Altbürgermeister“, verliehen durch seine Heimatgemeinde.
Nur zur Klarstellung, die Bezeichnung "Alt" hat nichts mit einem fortgeschrittenen Alter zu tun - beim Fritz schon dreimal nicht.
Der Zusatz "Alt" ist abgeleitet vom lateinischen Wort "altus" - zu Deutsch: "hoch" und bedeutet in diesem Zusammenhang:
• ein Hoch an Verdiensten,
• ein Hoch an persönlicher Leistung
• und ein besonderes Hoch an Ehre.
Und heute kommt eine neue und eine ganz besondere Auszeichnung hinzu.
Lieber Fritz,
in deiner Amtszeit als 1. Bürgermeister hast du in Sommerhausen bleibende Spuren hinterlassen und dafür sagen dir heute
• deine Gemeinde,
• Bürgermeister und Marktgemeinderat,
• deine Mitbürgerinnen und Mitbürger
ein ganz herzliches "Vergelt´s Gott" und verleihen dir den Titel
"Ehrenbürger der Marktgemeinde Sommerhausen".
Die Liebe, die du deinen Mitmenschen entgegengebracht hast, wird niemals vergessen werden.
Lieber Fritz,
herzlichen Glückwunsch zu dieser großartigen Auszeichnung
und alles Gute für eine glückliche Zukunft
• für dich,
• und für deine Familie, die dich stets unterstützt hat.
Herzlichen Dank!
Ihr Altlandrat
Eberhard Nuß